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Die Charta von World Carfree Network umrei�t unsere Visionen und Ziele.


Die schwerwiegenden Kosten der Autoabh�ngigkeit

Die Abh�ngigkeit vom Automobil hat zu einer globalen Verbreitung eines umweltfeindlichen, unsozialen und destruktiven Lebensstiles gef�hrt. 1950 gab es auf der Welt circa 70 Millionen Autos, Lastwagen und Busse. Bis 1994 hat sich diese Anzahl auf 630 Millionen verneunfacht - mit einem j�hrlichen Zuwachs von 16 Millionen Fahrzeugen seit 1970. Wenn sich dieses Wachstum fortsetzt, werden im Jahr 2025 gut �ber 1 Milliarde Motorfahrzeuge auf den Stra�en unterwegs sein1. Sie verbrauchen dann 37 Millionen Barrel (ca 5,9 Milliarden Liter) Petroleum pro Tag - die H�lfte des weltweiten �lverbrauchs2. Sie sind verantwortlich f�r ann�hrend die H�lfte der Luftverschmutzung und mindestens ein Drittel der Treinbhausgase3.

Autos4 - egal ob "sauber", "gr�n" oder sonstwie genannt - sind zur haupts�chlichen Ursache von Verletzten und Toten beinahe jeder Nation geworden. Der Verkehr motorisierter Fahrzeuge t�tet viermal so viele Menschen wie Kriege - 1,26 Millionen Menschen pro Jahr5. Das sind t�glich mehr als 3.000 Tote auf den Stra�en der Welt, noch nicht einmal eingerechnet der Beitrag an Asthma, Krebs, Leuk�mie und Lungenkrankheiten. Wenn die aufgrund des Stra�enverkehrs verursachten 10-15 Millionen j�hrlichen Verletztungen und Behinderungen in die Gleichung eingerechnet werden6, zus�tzlich noch die get�teten und verletzten Tiere, erreicht das Problem wahrhaft katastophale Ausma�e.

Zus�tzlich zu der Trag�die beschneiden und entstellen Automobile unsere st�dtische Umwelt. Sie ersetzen lebenswerte, angenehme, fu�g�ngerfreundliche, am menschlichem Ma�stab orientierte Gemeinwesen durch eine Umwelt mit niedriger Besiedlungsdichte und ausgedehnten Speckg�rteln am Rande der St�dte (sprawled-out), die nach der Maxime gestaltet sind, alle Ziele so schnell wie m�glich zu erreichen. Mit weiten f�r den Autoverkehr bestimmten Stra�en und ausgedehnten Asphaltmeeren f�r Parkpl�tze geraten unsere t�glichen Ziele zunehmend au�er Reichweite unserer F��e. Der Raum f�r soziale Begegnung und kulturellen Austausch verd�nnt und zerstreut sich, die informellen sozialen Kontakte, die Gesellschaften zusammenhalten, verhindernd. Das Leben wird in die Innenr�ume gedr�ngt, separiert und abgeteilt.

Die Abh�nigkeit unserer Gesellschaft von einer teuren, ungerechten Technologie - das ressourcenintensivste Mittel der Fortbewegung, das jemals ersonnen wurde - hat sich ausgedehnt und ein radikales Monopol in den meisten industrialisierten L�ndern erreicht. Dieses Automobil-Autobahn-�l-System verweigert Kindern, �lteren, Armen und K�rperbehinderten eine freie Mobilit�t. �ffentlicher Verkehr, Fahrrad- und Fu�g�ngerinfrastruktur ist angef�gt als ein Nachgedanke, wenn �berhaupt. Unsere k�rperliche und emotionale Gesundheit leidet, unser Level an k�rperlicher Aktivit�t nimmt schnell ab und leistet so seinen Beitrag zu einer globalen Dickleibigkeitsepidemie. Mit der Anpassung an das Auto zu egal welchen Kosten kreiert die Gesellschaft eine st�dtische �dnis, die Orts- und Gemeinschaftsgef�hl (sense of place and sense of community) mit Isolation und Entfremdung ersetzt.

Autofreie Gemeinwesen f�r die Zukunft

Nachdem das Auto f�r eine solche Litanei an negativen Einfl�ssen auf Mensch und Natur verantwortlich ist, sind autofreie Gemeinwesen der logische Eckstein einer nachhaltigen Gesellschaft. �kologischen und sozialen Prinzipien folgend k�nnen wir eine aufregende, sch�ne und harmonische Umwelt im menschlichen Ma�stab bauen. Indem wir fu�g�ngerorientierte und fahrradfreundliche menschliche Orte erschaffen, k�nnen wir die Routinen k�rperlicher Aktivit�ten wieder in den menschlichen Alltag einf�hren. Wir k�nnen die Ziele f�r Kinder, �ltere, Arme und K�rperbehinderte leichter erreichbar machen. Wir k�nnen existierende D�rfer, Orte und St�dte in begehrenswerte Pl�tze zum Leben und Arbeiten transformieren, mit einer gesunden Dichte und einer Mischung von Wohnungen, L�den, gesch�ftlichen und kulturellen Zielen. Gleichzeitig k�nnen wir durch eine dramatische Reduktion unseres Beitrages zu �labh�ngigkeit und Klimawandel unseren �kologischen Fu�abdruck minimieren.

Zus�tzlich zum Bau von autofreien Gemeinwesen werden wir daran arbeiten, die Durchf�hrbarkeit von Alternativen im autoabh�ngigen Kontext zu verbessern. Wir werden f�r alternative Verkehrsinfrastrukturen werben, die physisch Autofahrbahnen und Parkpl�tze ersetzt, um handfest den Autoverkehr und die vom Auto verursachte Verschmutzung zu reduzieren. Wir werden Kampagnen gegen Vorschl�ge f�r neue Stra�en, Stra�enerweiterungen und neue Parkplatzeinrichtungen machen. Wir werden f�r sauberen und effizienten �ffentlichen Verkehr werben, um die menschenkraftbetriebene Mobilit�t zu erg�nzen. Wir werden deutlich machen, da� soziale und �kologische Gesundheit nicht einfach durch das Benutzen weniger Autos oder den Wechsel zu 'gr�neren' Autos erreicht werden kann - welche zwar die Verschmutzung verdr�ngen, aber gleichzeitig die autogerechte st�dtische Form mit ihrem Muster von hohem Verbrauch und Energienutzung intakt lassen.

Auf der Suche nach Alternativen zu unserem gegenw�rtigen System des industrialisierten Verkehrs kann das Konzept der Naherreichbarkeit (access by proximity)7 sehr viel n�tzlicher sein als dasjenige der Zug�nglichkeit durch Mobilit�t. Menschliche Siedlungen, das vergessen wir oft, wurden mit dem Zweck gebaut, die Gelegenheiten f�r Interaktion zu maximieren - um Menschen und Ziele zusammen zu bringen, und um den Transport von G�tern und Menschen zu minimieren. Deshalb werden wir - zus�tzlich zum Werben f�r alternativen Verkehr - daran arbeiten, tote, leere, autodominierte R�ume zu verwandeln indem wir ihnen Ziele wie L�den, Arbeitsst�tten, Versammlungs- und Spielpl�tzen, Parkanlagen und Stadtteilg�rten neu zuweisen. Indem wir Autofreie Tage, Mit-dem-Rad-zur-Arbeit-Wochen und andere innovative Programme nutzen, wollen wir zusammen daran arbeiten, die lokale Lebensqualit�t zu verbessern und eine weitreichende �ffentliche Unterst�tzung f�r eine Verkehrsreform aufzubauen.

Footnotes

  1. American Automobile Manufacturers Association (AAMA), World Motor Vehicle Data 1993 (AAMA, Washington, D.C., 1993), S. 23 und American Automobile Manufacturers Association (AAMA), Motor Vehicle Fact and Figures 1996 (AAMA, Washington, D.C., 1996), S. 44. Zitiert in World Resources 1998-1999, herausgegeben von The World Resources Institute, UNDP, UNEP und der Weltbank.
  2. US Energy Information Administration, Official Energy Statistics from the US Government, 2002 average; Tabelle 4.6: World Oil Demand, 1970-2002. Zus�tzliche Anmerkung: Der Transportsektor ist verantwortlich f�r beinahe 60% des Petroleumverbrauchs in den OECD Staaten - 68% in den Vereinigten Staaten (World Energy Outlook 2002, International Energy Agency; US Energy Information Administration, Zahlen f�r 2001). Siehe auch US Energy Information Administration, International Energy Outlook 2000.
  3. The Clean Machine, eine f�r CBC TV Canada produzierte Dokumentation von Debi Goodwin, 27. Nov. 1997.
  4. Es ist die ausdr�ckliche Intention von World Carfree Network, die Menschen vom Benutzen von Autos abzuhalten, und dies beihaltet auch nicht-nachhaltige private motorisierte Fahrzeuge wie Motorr�der, Segways (in F�llen wo sie eine begrenzte Infrastruktur mit Fu�g�ngern teilen m�ssen, wie etwa auf B�rgersteigen), Tuk-Tuks (Autorikscha) oder motorisierte Dreiradfahrzeuge, und dies beinhaltet gleichzeitig das Werben f�r �ffentliche und - bevorzugt - nicht-motorisierte Transportarten. Um unsere Darstellung zu verallgemeinern ber�cksichtigen Sie bitte diese Klarstellung wenn Sie "Auto" oder "Automobil" lesen. Zum Beispiel sind Motorr�der in dieser Charta nicht erw�hnt, gleichwohl sind sie motorisierte Fahrzeuge, zu dessen Benutzung World Carfree Network �berhaupt nicht ermutigen will.
  5. World Health Organisation (WHO - Weltgesundheitsorganisation), Mai 2003; Zahlen f�r 2000, berichtet von Reuters am 12. Mai 2003.
  6. Road Traffic Injury Prevention, Weltgesundheitsorganisation. Die Division durch 365 Tage/Jahr resultiert in einer ungef�hren Zahl von weltweit t�glich 30.000 Schwerverletzten im Stra�enverkehr. Dagegen zitiert die Road Traffic Injuries and Health Equity Conference (10.-12. April 2002, Cambridge, Massachusetts, USA) in ihrer Konferenzresolution (resolution) eine h�here globale Zahl von 20 Millionen Verletzten und Behinderten durch den Stra�enverkehr.
  7. Den Begriff proximity (etwa: Naherreichbarkeit) pr�gte Richard Register von Ecocity Builders, Berkeley, Kalifornien, USA. In anderen Worten: Anstatt den Transport zwischen sich immer weiter von einander weg entwickelnden Zielen zu erleichtern, k�nnen wir die Ziele und die Menschen n�her zusammenbringen - durch eine Zunahme an Dichte; durch die Mischung von L�den, B�ros und Wohnungen innerhalb von Geb�uden und Bezirken; und durch die Minimierung von Stra�enbreiten und Verkehrsinfrastrukturen.

[�bersetzung: Markus Heller]

 
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 This page was last updated 5 December 2012